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Aufbau


Das Museum ist eine Institution (in der eine experimentelle Ausstellung aufgebaut wurde).

Passiert man das Museum von der Hauptstrasse, überquert man einen großen Hof, bestückt mit Säulen und architektonischen Vorsprüngen, im Inneren des Hofes verweilen Liebespaare und Altagsrastende.

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Scotch-space im Innenhof. Arbeit von Meder Akhmetov und Sajkal Junuscheva.
Foto: Sajkal Junuscheva

Der erste Moment im Gebäude widmet sich ganz dem Empfang, gut gedeihende Pflanzen, Strandgut vergangener Ausstellungen und Abgestelltes, und dazwischen freundliche und unfreundliche, äusserst aktive ältere Damen. Diese, die hier in Gestalt der Museumsdamen und Aufpasserinnen ihren Lebensabend verbringen, verweigern Besuchern gelegentlich den Zugang zu den Exponaten aufgrund einer unvorhersehbaren Launenhaftigkeit oder aber dienen mit sachdienlichen kunsthistorisch wertvollen Informationen.

Zur Linken erstreckt sich, hinter der Bezahlnische, ein Ausstellungsraum mit Wandöffnung zur Garderobe, die aber als solches verkannt und in zeitgenössischen Ausstellungen eher als Installation wahrnehmbar ist. In diesem Ausstellungsraum befinden sich ebenso hausmeisterliche Gerätschaften. Zur Rechten eine ausladende Nische mit Empfangsdame und rotem Telefon, und dem Stromanschluss für die folgenden Flächen.

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Eingangsbereich
Foto: Päckchen-Team

Eingangsbereich
Foto: Peter Klomp

Durch einen mit Steinwandstruktur bestückten Gang gelangt man in einen sehr grossen Ausstellungsraum, der stets zergliedert ist durch gigantische, schiefe Stellwände, die mit reliefhaften Strukturputz aufgearbeitet oder schlicht schmutzigweiss getüncht sind. Durch die Stellwände wird der grosse Raum in mehrere kleine zur Mitte hin geöffnete Kunstabteilungen aufgeteilt, diese Methode bewährt sich seit Jahren für alle erdenkliche Ausstellungen. Die Maße der Stellwände sind nicht abgestimmt mit den Maßen der Ein- und Ausgänge.

Hier leitet der Text über zur Aufbaubeschreibung. Der Aufbau erfolgte ungünstigerweise an nur vier Tagen, vier Feiertagen, noch ungünstiger war jedoch, dass einige der Helfer stark erkrankt waren (die Aufbauzeit von 4 Tagen, und nicht wie geplant 9 Tagen ergab sich daraus, dass 2 wichtige Personen, mit 2 unterschiedlichen Terminkalender, die Ausstellungen zeitlich festlegten. Dies waren die uns wohlgesonne Direktorin und der stellvertretenden Direktor, dessen anfängliche Strenge sich letztendlich umschlug in väterliche Zuwendung).

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Am Anfang des Aufbaus
Foto: Peter Klomp

Erstes Hängen
Foto: Peter Klomp

Die ersten 2 Tage zu dritt brachten demnach kaum sichtbare Ergebnisse, abgesehen davon dass Stellwände verrückt wurden und gestrichen, also eine Raumveränderung vorgenommen wurde, und wichtigen anderen organisatorischen Aufgaben nachgegangen wurde.

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Nika am zweiten Tag
Foto: Peter Klomp

Nika am dritten Tag
Foto: Peter Klomp

Der dritte Tag begann mit dem Wille zur Hängung und der Erkenntnis, dass keinerlei Werkzeug, welches zum Aufbau einer Ausstellung unabdingbar ist, unmittelbar greifbar ist, und auch der leichten Vorahnungen, dass es nicht möglich ist zu dritt etwa 200 Arbeiten in den verbleibenden 2 Tagen zu hängen, anzubringen, aufzustellen und manchmal auch zu Ende zu bringen.

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Maxim am ersten Tag
Foto: Peter Klomp

Lätitia und Nika am zweiten Tag
Foto: Peter Klomp

Passiert man das Museum durch den Hintereingang, kommt man vorbei an einem Pult mit Dame, Bewachungsmonitor und Schlüsselschrank. Zur Linken erstreckt sich ein schmaler Flur mit vielen Türen, wir befinden uns im Getriebe des Museums, der Verwaltung. Hinter all den Türen wird verwaltet, es sind wirklich sehr viele Türen. Einige dieser Räume haben wir von innen gesehen, weil sich in diesen Räumen Schlüssel befinden, die nicht im Schlüsselschrank aufbewahrt werden, sondern nur dann ausgegeben werden können, wenn eine der verwaltenden Personen anwesend ist. Schlüssel zu Räumen in denen z.B. Leitern und Sockel stehn.

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Das Getriebe

An dieser Stelle soll ausdrücklich erwähnt werden, wir haben dieses Museum ins Herz geschlossen, denn nicht zu vergessen ist, an welch anderen musealen Ort dieser Welt ist es möglich eine Ausstellung in nur 5 Monaten zustande zu bringen.

In dieser Verwaltung wurden auch die für uns wichtigen Entscheidungen getroffen, so durfte das Museum ohne grosse Schwierigkeiten äusserlich für eine Arbeit angebohrt werden, ein möglicher Brennkörper wurde im Hof zugelassen, auch durfte der 2. Eingang zum Kinosaal mit Erde blockiert werden und noch einiges mehr. Neben den Verwaltungräumen gibt es noch eine ebenso grosse Anzahl von Werkstaetten, die uns aber leider meist verschlossen blieben.

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Home
Foto: Peter Klomp

Abteilung für ...
Foto: Päckchen Team

Der Nachmittag des dritten Tages brachte uns einen betrunkenen, des Feiertages beraubten mürrischen Museumsarbeiter, der weitere Stellwaende für uns bewegte.

Und dann zum Abend hin kamen Alle, die ehemals Erkrankten, die Jugend aus dem Workshop und Freunde. Und siehe, am Abend des dritten Tages hingen Bilder an den Waenden. Zwar musste man sich von einigen perfektionistischen Vorstellungen hinsichtlich der kuratorisch perfekten Präsentation verabschieden, und einige Arbeiten hätte man sicherlich besser zur Geltung bringen können oder Aufbauinstruktionen gründlicher lesen, aber daran war kaum noch zu denken.

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Am Anfang des Aufbaus
Foto: Peter Klomp

Am dritten Tag
Foto: Peter Klomp

Der vierte Tag galt dem Hängen und Eröffnen und kurz vor diesem letzten feierlichen Akt wurden die Arbeiten sogar noch im eiligen Lauf mit den dazugehörigen Namenschilder versehen. Das Team erfrischte sich im Verwaltungskomplex und betrat dann von hinten, Lätitia sogar im neuen Kleid (welches 15 Minuten vor der Eröffnung freundlicherweise von Marko Hild aus dem Bekleidungsgeschäft geholt wurde) die feierlich gestaltete Treppe. Die erste Phase bestand aus Reden. die sich dem ebenfalls an diesem wichtigen Tage vollzogenen Direktorenwechsel widmeten. Der zweite Teil galt ausschlieslich den Päckchen, und wurde ganz frei improvisiert und mit grosser Gestik untermalt. Gekommen waren viele, sehr viele.

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Murat als Redner
Foto: Arthur Bolzhurov

Beschwörung der Zuschauer
Foto: Arthur Bolzhurov

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Zuschauer
Foto: Arthur Bolzhurov

Aus Berlin war die Künstlerin Barbara Carveng und Christian Reister angereist. Am Tage der Eröffnung zogen sie begleitet von Nazira für eine Performance durch Bishkek. Bilder der Performance wurden am Eröffnungsabend präsentiert, zu sehen sind sie im Internet unter - [ www.b-r-a-c-e.net }. Weiter reisten extra für die Austellung aus Deutschland und den Niederlanden Till, Peter, Nika und Suse an, sie halfen uns tatkraeftig bei Aufbau, Planung, und Dokumentation.

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Kurze Erholung am Issyk-Kul

Peter, unermüdlich

Zur Eröffnung sparen wir uns die vielen Worte, denn die wunderbaren Aufnahmen sprechen ganz für sich. Besonderen Dank gilt an dieser Stelle Peter Klomp, der uns und fast alle Arbeiten eine Woche mit seiner Kamera begleitete. Weiterhin danken wir Till Locher und Arthur Bolzhurov, die ebenfalls die schönen Momente der Begeisterung, des Erstaunens für uns einfingen. Die Begeisterung den Besuchern hielt sich während der kompletten Ausstellungsdauer, es gab viele Gespräche, Diskussionen und einige der Besucher kamen immer wieder.

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Foto: Arthur Bolzhurov

Foto: Arthur Bolzhurov

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Foto: Arthur Bolzhurov

Foto: Arthur Bolzhurov

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Foto: Arthur Bolzhurov

Foto: Arthur Bolzhurov

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Foto: Arthur Bolzhurov

Foto: Arthur Bolzhurov

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Foto: Arthur Bolzhurov

Foto: Arthur Bolzhurov


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